Michaela Kranepuhl

Beelitzer Spargelkönigin 2013 / 2014

 


 

Die 28-jährige Michaela Kranepuhl ist die Beelitzer Spargelkönigin 2013 Wenn Michaela Kranepuhl abends nach Hause kommt, ist es für sie ein ganz besonderes Gefühl. Der Alltag fällt ab von ihr, wenn sie noch mit den Nachbarn plauscht, ihre Hühner füttert und dabei die Abendsonne im Wald versinken sieht. „Ich mag Reesdorf sehr“, sagt die 28-Jährige mit einer Überzeugung, die von Herzen kommt. Hier ist sie aufgewachsen, als Spross einer traditionellen Bauernfamilie hat sie die Landwirtschaft unmittelbar erlebt. Michaela Kranepuhl ist die neue Beelitzer Spargelkönigin.

Unter vier Bewerberinnen hat sie sich  letztendlich durchsetzen können und dabei mit weit mehr als nur gutem Aussehen gepunktet. Denn als Spargelkönigin muss sie auch mit Wissen glänzen und in Sachen Stadtgeschichte und Spargelanbau sattelfest sein. Die Familie  von Michaela Kranepuhl verbindet Tradition und Traditionsgemüse: Eltern und Großeltern hatten zu DDR-Zeiten  einige Reihen im Garten, schon deren Vorfahren bauten das Edelgemüse an.

Und so kam Michaela selbst schon als Kind mit dem Spargel in Berührung. Später half sie beim ortsansässigen Agrarbetrieb „Reesdorfer Bauern“ aus — im Verkauf und auch bei der Ernte. „Da merkt man erst, wie hart die Arbeit wirklich ist“, erinnert sie sich. Aber gerade deshalb sei der Spargel ja so ein exklusives Erzeugnis.

Seit Herbst vergangenen Jahres studiert die Reesdorferin Agrarwissenschaften an der Berliner Humboldt-Uni. Davor hatte sie als Rechtsanwaltsfachangestellte gearbeitet. „Aber meine Erfüllung war das nicht“, bemerkt sie im Nachhinein. Dass sie sich letztendlich für eine Zukunft in der Landwirtschaft entschieden hat, war da fast zu erwarten.

Immerhin: Damit erhöht sich auch die Chance, dass Michaela Kranepuhl ihrem Dorf erhalten bleibt. Sie lebt in dem großen Bauernhaus ihrer Familie und genießt die Abwechslung zum Studium in der pulsierenden Großstadt. Anders als in Berlin kennt sie hier jeden Einwohner und fast jeden Stein. Mit vielen Ecken des Ortes verbinden sich Geschichten, die zum Teil Jahrhunderte zurückreichen. Dass die  runde Siedlungsform des Ortes auf eine slawische Siedlung zurückgeht, oder dass die Böschungen am Rande von Reesdorf zu einem Schutzwall gehören, der das Dorf im Spätmittelalter umgab.

Das macht das Besondere an Reesdorf aus, und Michaela Kranepuhl will solchen Dingen weiter nachgehen. Mit ihrer Schwester Andrea hat sie sich vorgenommen, eine Ortschronik zu schreiben. Aspekte des Lebens im Zauche-Dörflein im Mittelalter haben die beiden bereits untersucht, demnächst wollen sie sich die Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg vornehmen. Dafür wollen sie mit Zeitzeugen aus dem Ort sprechen und deren Erlebnisse niederschreiben.

Bleibt zu hoffen, dass dafür in den kommenden Monaten Zeit übrig sein wird — denn erst einmal wird Michaela Kranepuhl als Beelitzer Botschafterin im Lande unterwegs sein. Ihre erste Amtshandlung ist der offizielle Spargelanstich am 18. April auf dem Spargelhof Josef Jakobs in Schäpe.

Schon Lampenfieber? „Noch bin ich ganz entspannt“, lacht sie. Wie kam sie eigentlich darauf, sich um das Amt zu bewerben? Ihre Freundin Christiane Kutzner, Spargelkönigin von 2006, habe ihr vorgeschwärmt, wie toll es wäre, das Amt auszuüben. Für die anstehende Saison hofft Michaela Kranepuhl vor allem auf eines: Viel Sonnenschein, damit der Spargel wächst und Beelitz und Reesdorf im optimalen Licht da stehen.

Thomas Lähns

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