Clara-Zetkin-Straße 194, 14547 Beelitz
Presseinformation 23. April 2022
Schub für die Stadtentwicklung - Beelitz profitiert über die LAGA
hinaus von einer Kräfte- und Mittelbündelung
Im Vorfeld der LAGA hat das Ministerium für Infrastruktur und
Landesplanung (MIL) rund sieben Millionen Euro allein aus der Städtebauförderung bewilligt. Dadurch konnten nachhaltige Projekte wie der Park am Wasserturm, die Alte Wassermühle einschließlich
Mühlenfließ sowie das historische Kino unterstützt werden.
Presseinformation 22.03.2022
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK)
Ländliche Entwicklung
Initiative im Scheinwerfer der LAGA: Land unterstützt Wiederbelebung der traditionsreichen Venus-Lichtspiele in Beelitz
Beelitz – Die „Venus-Lichtspiele“ waren lange ein beliebtes Kino in der Stadt Beelitz. Doch seit 30 Jahren steht es leer. Nun soll es noch während der Landesgartenschau wiedereröffnet werden. Mit rund 1 Million Euro saniert die Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark das ehemalige Kino. Durch eine gemeinsame Initiative mit dem Brandenburger Landwirtschaftsministerium werden aus dem Fonds „Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der DDR“ (PMO-Mittel) dafür rund 830.000 Euro bereitgestellt. Das Brandenburger Infrastrukturministerium steuert rund 160.000 Euro aus der Städtebauförderung bei.
Für die Sanierung des historischen Gebäudes wird der Saalbau in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden nach historischem Vorbild restauriert und nach heutigen Standards modernisiert. Durch die Unterstützung mit Fördermitteln aus dem Fonds „Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der DDR“ können somit ein kostbares bau- und kulturgeschichtliches Zeugnis gerettet, ein städtebaulicher Missstand beseitigt und ein Ort für vielseitige Kinoerlebnisse und andere kulturelle Veranstaltungen geschaffen werden. Diese Initiative trägt den Bedürfnissen der steigenden Einwohnerzahlen von Beelitz für ein attraktives kulturelles Leben Rechnung.
Das im Jahr 1875 als Saal für den Gasthof „Zum Deutschen Kaiser“ an einer zentralen Zufahrtsstraße zur Altstadt errichtete Gebäude wurde ab 1920 auch für Filmvorführungen genutzt. Nach 1945 bis zur Wendezeit waren die „Venus-Lichtspiele“ das einzige Kino in Beelitz und Umgebung. Die Stadt Beelitz als Eigentümerin der Immobilie erweckt den traditionsreichen Veranstaltungssaal nach jahrelangem Leerstand wieder zum Leben und macht ihn der Öffentlichkeit zugänglich.
Beelitz - 25.10.2021
Land finanziert Sanierung der Venus-Lichtspiele
Für die Sanierung der Venus-Lichtspiele bekommt Beelitz Geld aus dem DDR-Parteivermögen. Das hat die Landesregierung kürzlich bekannt gegeben. Demnach kann die Spargelstadt mit 832.000 Euro
rechnen, um das Traditionskino in der Clara-Zetkin-Straße wieder flott zu machen. Im kommenden Jahr soll das seit 30 Jahren leerstehende Gebäude seine Wiedergeburt feiern, unter anderem ist
während der LAGA ein Filmfestival mit dem langjährigen früheren Berlinale-Direktor Dieter Kosslick zum Thema Kulinarik geplant.
Im Frühjahr 1991 flimmerte der letzte Streifen über die Leinwand der Venus-Lichtspiele, danach stand es durchgängig leer. 2019 erwarb die Stadt Beelitz das Objekt bei einer Zwangsversteigerung
und öffnete die Türen erstmals wieder im Rahmen des jährlichen landesweiten Tages der Städtebauförderung. Viele Beelitzer erinnerten sich bei dieser Gelegenheit vor Ort an Filmerlebnisse aus
ihrer Kinder– und Jugendzeit. In den Venus-Lichtspielen, die bereits seit den 1930er Jahren in Betrieb waren, liefen DEFA-Filme wie „Der Mann, der nach der Oma kam“ mit Herbert Köfer und Winfried
Glatzeder, aber auch internationale Streifen wie die Asterix-Filme. Ein Programmheft von 1987, welches hier zwischen alten Filmrollen und Plakaten überdauert hat, kündigt auch US-Filme wie „Kampf
der Titanen“ oder „Die Unheimliche Begegnung der dritten Art“ von Steven Spielberg an.
„Ich bin überglücklich, dass wir diese Unterstützung vom Land Brandenburg bekommen“, erklärte Bürgermeister Bernhard Knuth. „Das Kino für Beelitz nicht nur ein
emotionaler Ort, der sich mit der Vergangenheit vieler Einwohner verbindet, sondern auch ein Ort mit viel Potenzial für das außerschulische Lernen. Denn nach der Sanierung werden hier nicht nur
am Abend Filme als Programmkino laufen, sondern auch tagsüber Vorführungen für die Schulen und Kitas möglich sein. Es ist etwas ganz anderes, wenn die Kinder Lehr– oder sogar selbst produzierte
Filme in diesem Rahmen sehen, als mit dem Projektor im Klassen– oder Gruppenraum.“ Man hatte nach mehreren Möglichkeiten gesucht, die Rettung des Kinos zu finanzieren. Dass sich nun mit den
sogenannten PMO-Mitteln eine Chance ergab, sei ein Glücksfall. Die geplante Investition, die bei unter einer Million Euro liegen soll, ist damit so gut wie gedeckt.
Das Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR wird von der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) verwaltet und seit 2008 in Tranchen gemäß an die Neuen
Bundesländer verteilt. In Brandenburg werden die aktuell zugewiesenen Gelder nach einem Kabinettsbeschluss vom Oktober für wirtschaftliche, kulturelle und soziale Investitionen zur Verfügung
gestellt, insgesamt 33 Vorhaben über das gesamte Land verteilt profitieren davon in den nächsten Jahren. „Es ist eine sehr gute Mischung aus ganz unterschiedlichen Projekten, die im Ergebnis aber
alle dazu beitragen werden, unser Land in den nächsten Jahren noch attraktiver zu gestalten“, so Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD).
Die Venus-Lichtspiele, welche im vergangenen Jahr unter Denkmalschutz gestellt worden sind, wurden bereits kurz nach dem Erwerb durch die Stadt das Treuenbrietzener Architekturbüro Paul &
Störmer gründlich geprüft und baulich gesichert. Wie sich herausstellte, ist es im Großen und Ganzen in einem guten Zustand. Bis zum kommenden Jahr soll es nun saniert werden, wobei unter anderem
die frühere Leinwand dem heutigen Breitbild-Format angepasst werden muss. 200 Plätze so wie früher soll es dann nicht mehr geben, geplant sind 70 bis 80 Sessel, die um Tische herumgruppiert
werden, um Clubkino-Atmosphäre zu schaffen.
„Ich bin mir sicher, dass wir mit der Wiederbelebung der Venus-Lichtspiele etwas sehr Wertvolles für unsere Stadt und die Region schaffen werden“, so der Bürgermeister weiter. Vor allem der
Nachwuchs der Stadt äußert seit Jahren den Wunsch, ein Kino vor Ort zu haben. Und gerade nach den pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen anderthalb Jahre bräuchten die Menschen
insgesamt etwas, auf das sie sich wieder vorbehaltlos freuen können. „Nicht zuletzt beheben wir damit auch einen städtebaulichen Missstand in der Kernstadt Beelitz, der viele Jahre angedauert
hat, und machen daraus etwas Großartiges.“
Beelitz - 24.06.2020
Altes Kino nun unter Denkmalschutz
Das Landesamt für Denkmalpflege hat die „Venus-Lichtspiele“ in die
Denkmalliste aufgenommen. Darüber informierte Bürgermeister Bernhard Knuth in dieser Woche im Hauptausschuss. Die Stadt hatte das Gebäude, in dem seit den 1930er Jahren
Vorführungen liefen und in dem viele Generationen von Beelitzern ihre Lieblingsfilme über die Leinwand flimmern sahen, vor rund zwei Jahren bei einer Auktion ersteigert. Nach 30 Jahren
Leerstand soll es neu belebt werden.
Die Eintragung in die Denkmalliste bedeutet nicht nur eine Anerkennung des kulturhistorischen Wertes der „Venus-Lichtspiele“, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen.
Geplant ist die Sanierung und Nutzung im Zuge der Landesgartenschau 2022 und danach als Programmkino für die Beelitzer. Für die Gestaltung des Innenraumes gibt es bereits erste Entwürfe, zudem
sind die Schäden am Dach behoben worden. Für die nächsten Schritte wird nun auf eine Bestätigung vonseiten der Landesregierung gewartet.
Beelitz - 08.05.2019
Große Perspektiven für ein kleines Kino - Tag der Städtebauförderung in Beelitz
Es ist ein weiterer Schatz aus vergangenen Tagen, den die Stadt Beelitz unlängst gehoben hat: Die Venus-Lichtspiele in der Clara-Zetkin-Straße 194, ab den 1930er Jahren beliebtes und zu
DDR-Zeiten einziges Kino der Stadt. Nachdem der Betrieb 1991 eingestellt wurde, verfiel das Gebäude zusehends und wurde aus der Insolvenzmasse des bisherigen Eigentümers von der Stadt erworben.
Beim Tag der Städtebauförderung am kommenden Samstag werden die Venus-Lichtspiele geöffnet.
„Mittlerweile ist das Gebäude aufgemessen und im Grundriss erfasst worden. Wie wir das Kino wieder mit Leben füllen, wird gerade in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bauen und Verkehr,
mit dem Sanierungsträger und der Denkmalschutzbehörde abgestimmt“, erklärt Bürgermeister Bernhard Knuth. Nach ersten Überlegungen soll das Kino hergerichtet und
künftig von den Schulen für Filmvorführungen genutzt werden. Auch als Programmkino an den Abenden könnten die Venus-Lichtspiele eine neue Zukunft bekommen. „Wir nehmen auch gern Ideen auf, und
dafür ist der Tag der Städtebauförderung eine sehr gute Gelegenheit.“
Erste Ideen sehen vor, dass hier Schulklassen regelmäßig Filme schauen können und an den Abenden vielleicht ein Programmkino eingerichtet wird. „2022 werden wir hier
den Einführungsfilm zur Landesgartenschau in Beelitz zeigen und die Besucher auf erlebnisreiche Stunden in unserer Stadt einstimmen.“ Insgesamt 70 Personen könnten hier Platz finden, in
angenehmer Clubatmosphäre mit bequemen Sesseln.
Die Bausubstanz des Kinos sei überraschend gut, wertete der Bürgermeister, auch nach Rücksprache mit Architektin Roswitha Störmer und Bettina Monschein vom Sanierungsträger Stadtkontor, die beide
ebenfalls vor Ort waren. Im Vergleich zum Deutschen Haus, das im Februar nach anderthalbjähriger Sanierungszeit eingeweiht worden war, bräuchte es hier weit weniger Aufwand, um das Objekt in
altem Glanz erstrahlen zu lassen. Die Wände werden noch fast in allen Ecken von Ornamenten und Bordüren geziert, der gut erhaltene Kachelofen steht noch in der Ecke, auch die Projektionsfläche an
der Wand, eingefasst von Stuckelementen, könnte wieder so wie einst genutzt werden. Sogar der Balkon mit den beliebten Logenplätzen ist von der Statik her noch in Ordnung.
Für die Sanierung – die Fassade an der Straße soll nach dem historischen Vorbild rekonstruiert werden – möchte Beelitz Fördermittel aus dem Städtebaufonds einsetzen. „Für eine Stadt ist es
wichtig, dass solche Schlüsselobjekte, die Tradition und Geschichte haben, auch eine Zukunft bekommen“, so der Bürgermeister. Das bewahrt Identität und hat auch pragmatischen Nutzen, denn statt
Leerstand entsteht Leben. Das habe man auch mit vielen anderen Objekten wie dem Deutschen Haus, dem ehemaligen Hotel Zum goldenen Stern oder der Alten Posthalterei so gemacht.
Der Tag der Städtebauförderung wird seit fünf Jahren bundesweit begangen und soll eine Bühne zur Präsentation von Vorhaben in Städten und Gemeinden bilden. In diesem Jahr beteiligen sich über
1000 Kommunen an der Aktion.
Thomas Lähns
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. (033204) 39 138
Fax (033204) 39 136
www.beelitz.de
siehe auch : Denkmale des Monats - Beelitz
Kleines Kino mit großer Pesrpektive
Karl-Heinz Hocke geht gern ins Kino: Schon in jungen Jahren hat der heutige Rentner aus Beelitz viele Filme gesehen, und zwar in den „Venus-Lichtspielen“ in
der Clara-Zetkin-Straße. „Von Schäpe aus sind wir mit dem Fahrrad los, um dann in Beelitz für 25 Pfennig einen Film zu schauen“, erinnert er sich. Der erste Streifen, an den er sich bewusst
erinnern kann, war „Die glorreichen Sieben“. Das war in den 1960ern. Auch den letzten, bevor das beliebte Kino für viele Jahre zugemacht wurde, hatte er miterlebt: „Dirty Dancing“.
Seit den 1930er Jahren liefen in dem vergleichsweise kleinen Kinosaal – der große befand sich im Deutschen Haus – Filmvorführungen. Nach 1945 staatlich betrieben, erlebten hier so manche
Beelitzer besondere Momente. Viele sahen ihren großen Schwarm auf der Leinwand, andere tauschten die ersten verstohlenen Blicke mit der späteren großen Liebe aus. Nachdem 1991 der letzte Abspann
lief, verfiel das Gebäude zusehends. Kürzlich hat die Stadt das Objekt bei einer Versteigerung erworben und will es nun – auch im Hinblick auf die Landesgartenschau – mit Städtebaumitteln
sanieren.
„Zum einen möchten wir einen weiteren baulichen Missstand beseitigen, zum anderen soll das Gebäude aber auch wieder eine Zukunft bekommen“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth beim Tag der
Städtebauförderung am vergangenen Samstag. Am Nachmittag hatte die Stadt als neuer Eigentümer das Gebäude geöffnet und vielen Bürgern damit die Möglichkeit geboten, in Erinnerungen zu schwelgen.
Erste Ideen sehen vor, dass hier Schulklassen regelmäßig Filme schauen können und an den Abenden vielleicht ein Programmkino eingerichtet wird. „2022 werden wir hier den Einführungsfilm zur
Landesgartenschau in Beelitz zeigen und die Besucher auf erlebnisreiche Stunden in unserer Stadt einstimmen.“ Insgesamt 70 Personen könnten hier Platz finden, in angenehmer Clubatmosphäre mit
bequemen Sesseln.
Die Bausubstanz des Kinos sei überraschend gut, wertete der Bürgermeister, auch nach Rücksprache mit Architektin Roswitha
Störmer und Bettina Monschein vom Sanierungsträger Stadtkontor, die beide ebenfalls vor Ort waren.
Im Vergleich zum Deutschen Haus, das im Februar nach anderthalbjähriger Sanierungszeit eingeweiht worden war, bräuchte es hier weit weniger Aufwand, um das Objekt in altem Glanz erstrahlen zu
lassen. Die Wände werden noch fast in allen Ecken von Ornamenten und Bordüren geziert, der gut erhaltene Kachelofen steht noch in der Ecke, auch die Projektionsfläche an der Wand, eingefasst von
Stuckelementen, könnte wieder so wie einst genutzt werden. Sogar der Balkon mit den beliebten Logenplätzen ist von der Statik her noch in Ordnung.
Darüber hinaus stecken in vielen Ecken noch Spuren früherer „Flimmerstunden“: Das kleine Büdchen, in dem die Kartenverkäuferin saß, wirkt bis auf Staub und Spinnenweben wie gerade erst verlassen.
Die Preise des letzten Films, der hier gezeigt wurde, stehen immer noch über dem kleinen Fenster: Eine reguläre Karte einschließlich „Kulturabgabe“ kostete drei Mark, Rentner zahlen 1,50 M und
Kinder eine Mark. Auch die Kammer, in welcher der Projektor stand, atmet noch den Duft von Zelluloid. Und die gut erhaltenen Holz-Sitzreihen auf dem Balkon sehen aus, als würden sie nur darauf
warten, dass das Publikum in den nächsten Momenten Platz nimmt. All dies beflügelte die Erinnerung der zahlreichen Besucher am Samstag.
So wie die von Karl-Heinz Hocke. Ein weiterer denkwürdiger Filmmoment, der ihm gut präsent ist, ist die Premiere des Defa-Films „Der Mann, der nach der Oma kam“ mit Winfried Glatzeder und Herbert Köfer gewesen. Der Streifen wurde mitunter in Beelitz
gedreht, als Statistinnen waren die Frauen der örtlichen LPG vor die Kamera gebeten worden. „Es waren wirklich heitere Momente, als man diese und jene dann auf der Leinwand wiedererkannte.“ Und
es waren glanzvolle Momente – wenn man bedenkt, dass sich die eine oder andere Beelitzerin die Leinwand mit Horst Buchholz oder Patrick Swayze teilte.
Thomas Lähns
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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