Beelitz - Streuobstwiese
Willkommen im Leben – Willkommen in Beelitz! Wird ein Kind geboren, ist die Freude groß, aber die frischgebackenen Eltern stehen plötzlich vor einer neuen Lebenssituation, die sie viel Kraft
kostet und sie vor bislang unbekannte Herausforderungen stellt. In Beelitz werden junge Mamas und Papas mit ihren Fragen und Sorgen aber nicht allein gelassen: Seit 2010 gibt es den
Babybegrüßungsdienst. Die Eltern erhalten nach der Geburt ihres Kindes einen Informationsbrief zu diesem freiwilligen Angebot. Bei Interesse bekommen die Eltern in der Zeit, in der ihr Kind 8 bis
10 Wochen alt ist, eine Einladung für den Babybegrüßungsdienst zugeschickt.
Im Namen der Stadtverwaltung besucht Regina Breyer, die als Lehrerin und Schulleiterin jahrzehntelang in Beelitz aktiv war, nach vorheriger Terminabsprache dann die Familien. In einem
vertrauensvollen Gespräch erläutert sie den Eltern, wo sie welche Unterstützung bekommen können. Nach mehr als 700 Hausbesuchen ist die sympathische Baby-Begrüßerin bereits gewappnet: Die
meistgestellten Fragen der Eltern beziehen sich auf Kindertagesstätten, Schulen, Ärzte sowie Freizeitangebote, Wohnraum und den öffentlichen Personennahverkehr. Alles in Ruhe zum Nachlesen
enthält ein Ordner mit Informationen rund um die Einwicklung des Kindes und zur Gesundheit, eine Übersicht über Betreuungs- und Freizeitangebote, wirtschaftliche Hilfen und Wissenswertes über die
Stadt Beelitz und ihre Ortsteile. Auf einem Fragebogen können sie darüber hinaus ihr Urteil zur Infrastruktur der Stadt abgeben und Wünsche äußern, denn Beelitz möchte, dass sich die Familien
hier wohlfühlen und bleiben.
Dem nicht genug, beglückt Regina Breyer jede Familie mit einem prall gefüllten, individuell genähten Beutel, in dem ein liebevoll gefertigtes Spielzeug und ein „Schnuppeltuch“ enthalten sind.
Außerdem entbieten etliche Geschäftsinhaber und Vereine dem neuen Erdenbürger ihren ganz eigenen Willkommensgruß. So stiftet der Buchladen von Michaela Loth ein Märchenbuch und das Autohaus
Schneider ein Erste-Hilfe-Set für Kinder. Von Strick-Omis liegen kleine Söckchen bei. Gutscheine spendieren die ortsansässigen Apotheken „Asparagus“ und „Adler“, das Fotoatelier Ina Kretschmer,
das Familienzentrum, die Frisiersalons Reinsch, die Firma Elektro Spahn. Die Sportgemeinschaften Beelitz und Fichtenwalde steuern jeweils einen Mitglieds-Gutschein für ein Jahr bei sowie die
Schwimmschule in Beelitz-Heilstätten einen für einen Babyschwimm-Kurs. Die Bäckerei Exner sponsert einen Tortengutschein für den 1. Geburtstag in den Begrüßungsbeutel der Stadt.
Mit einem besonderen Schmankerl ehrt Beelitz zusätzlich seine neuen kleinen Köpfchen: Jährlich zum Weltkindertag am 20. September können Eltern ein Obstbäumchen für ihr Neugeborenes auf einer
Streuobstwiese pflanzen und ihm damit auch symbolisch Wurzeln in seiner Heimatstadt verleihen. An dem Bäumchen werden der Vorname und das Geburtsdatum des Kindes verewigt, sodass es auch später
als Erwachsener noch seinen Baum findet und Obst ernten kann. Außerdem schicken Eltern zu diesem Anlass gemeinsam von der Wiese aus Luftballons gen Himmel, an denen Grußkarten angebracht sind,
die dessen Finder mit Wünschen für den Nachwuchs gern nach Beelitz zurückschicken kann. Mehrere Familien in der Spargelstadt konnten sich sogar schon über Post aus Polen freuen.
beelitz.de
Getrennt pflanzen, gemeinsam erfreuen
Informationen aus unserer Stadt 28. Jahrgang | Nr. 7 | 23. August 2020 BN
Das Obstbaumpflanzen am Weltkindertag wird in diesem Jahr in anderer Form stattfinden
In diesem Jahr wird es keinen gemeinsamen Termin für die Pflanzung von Obstbäumen am Weltkindertag geben. Grund ist die unsichere Lage im Hinblick auf die Corona-Pandemie und die nach wie vor
gegebene Ausbreitungsgefahr. Statt dessen wird es am 20. September, einem Sonntag, eine symbolische Pflanzung mit dem Bürgermeister und dem Baby-Willkommensdienst unter Ausschluss der
Öffentlichkeit auf dem Landesgartenschaugelände geben.
Frischgebackene Eltern haben dann aber in der darauffolgenden Woche vom 21. bis 25. September die Möglichkeit, ihre Patenbäume in die Erde zu bringen. Die Termine werden durch das Hauptamt
vergeben, Einladungen dazu werden rechtzeitig verschickt. Der Bauhof wird vor Ort sein und unterstützen. Erstmals wird in diesem Jahr dann auch an mehreren Orten gepflanzt. Vorgesehen ist, dass
36 Obstbäume der Beelitzer Kinder einen Platz in Schönefeld bekommen, acht weitere für Kinder aus Heilstätten, Busendorf und Fichtenwalde in Fichtenwalde. Für die sieben Kinder, die in den
vergangenen Monaten in den anderen Ortsteilen geboren worden sind, werden indes Bäume in Schäpe und Reesdorf gepflanzt.
„Es ist sehr bedauerlich, dass ein so schöner Termin, auf den sich die Familien schon monatelang freuen und vorbereiten, abgesagt werden muss“, so Bürgermeister Bernhard Knuth. „Aber der Schutz
der Bürger geht vor und ich hoffe, dass die Eltern das verstehen. Mit der individuellen Pflanzung haben wir eine gute Lösung gefunden.“
Es ist das zehnte Mal, dass in diesem Jahr zum Weltkindertag Obstbäume gepflanzt werden, welche die Stadt für neugeborene Beelitzer gesponsert hat. Mittlerweile sind rund 800 Apfel-, Kirsch-,
Zwetschgen– und andere Bäume an vielen Ecken im Stadtgebiet gepflanzt worden, um den Kindern symbolische Wurzeln in Beelitz zu verleihen. „Auch wenn wir die Obstbäumchen in diesem Jahr nicht
gemeinsam pflanzen und angießen können, so werden wir uns doch alle an ihnen erfreuen - nicht nur an dem einen Tag im Jahr, sondern immer, wenn wir daran vorbeilaufen“, so der
Bürgermeister.
beelitz.de
Der Zwilling am Ackerrand
Informationen aus unserer Stadt 28. Jahrgang | Nr. 5 | 27. Mai 2020 BN
Viele Hundert Obstbäume sind in den vergangenen Jahren rund um Beelitz für Neugeborene gepflanzt worden.
Der Pomologe Hans-Georg Kosel hat jetzt die Pflege übernommen
Für jedes Baby einen Baum:
In den vergangenen zehn Jahren sind an mehreren Stellen im Beelitzer Stadtgebiet Streuobstwiesen und Alleen angelegt worden, immer zum Weltkindertag am 20. Sep-tember kommen neue Gehölze hinzu.
Mittlerweile sind es schon um die 700 Obstbäume, welche die Stadt für jeden Neugeborenen gesponsert und gemeinsam mit den Familien gepflanzt hat. Die Pflege wird von den Eigentümern ganz
unterschiedlich gehandhabt, die einen betreiben mehr, die anderen weniger Aufwand. Fakt ist aber: Gießen allein reicht nicht.
„Mit den Bäumen haben die Familien zu ihrem eigenen Kind ein weiteres dazubekommen, quasi einen Zwilling, der hier draußen wächst“, sagt Hans-Georg Kosel. Und der brauche in den ersten zehn
Jahren ebenfalls besonders viel „Erziehung“ und Zuwendung. Kosel ist ausgewiesener Experte, was Obst-, und vor allem Apfelbäume angeht. Der Oranienburger beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten
mit Obstbäumen, hat sein Herz vor allem an die alten Sorten verloren. Im Auftrag übernimmt er die Pflege und auch Revitalisierung von Gehölzen. Kosel ist auch Vorsitzender des Brandenburgischen
Landesverbandes im Deutschen Pomologen-Verein und gibt Seminare an der Brandenburgischen Lehr– und Versuchsanstalt für Garten-bau und Arboristik (LVGA). Er hat sich im Auftrag der Stadt die
Beelitzer Patenbäumchen angeschaut und den sogenannten Erziehungsschnitt übernommen.
„Wir möchten, dass die Kinder auch noch in vielen Jahren Freude an ihren Bäumen haben – und auch reichlich Obst ernten können“, erklärt Bürgermeister Bernhard Knuth, der 2010 zur ersten
Pflanzaktion geladen hatte und seitdem jedem Kind in Beelitz auf diese Weise neben den symbolischen auch tatsächliche Wurzeln verleiht. „Deshalb ist es sinnvoll, dass jemand mit Fachwissen zu
Werke geht und die Bäumchen fit für die nächsten Jahre macht.“ Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Landesgartenschau 2022 könne sich die Stadt damit noch blühender und, wenn die Früchte reifen,
besonders vital den Be-suchern präsentieren.
Auf den Pomologen, der bereits an der Obstbaumallee nahe der Beelitzer Bockwindmühle im Einsatz war, wartet viel Arbeit: Von den hundert Bäumen, die dort wachsen, würden nur fünf tadellos
aussehen, schätzt er. Normalerweise müssten die Äste in den ersten zehn Jahren um ein Drittel gekürzt und strukturiert werden, damit sie kräftige Triebe bilden können. „Die Krone ist das
Spiegelbild der Wurzel, und die ist in den ersten Jahren auch noch nicht sehr umfangreich.“ Wenn der Baum gut geschnitten ist, dann kann er auch Reserven und Nährstoffe anlagern und ist bei
großer Trockenheit nicht so anfällig. „Er sollte in den ersten Jahren aussehen wie eine Klobürste. Zwar soll er dann noch keine Früchte bilden, hat aber dadurch mehr Kraft, um zu wachsen“,
erläutert der Experte.
Auch die Baumscheiben müssten gepflegt werden. Während der Arbeiten stößt Kosel auf verkrautete Scheiben oder auf solche, auf denen Steine ange-häuft wurden. Für die Pflanze sei das alles andere
als gut. Zudem brauche der Baum in den ersten drei Jahren auch alle vier Wochen in der Vegetation zwei Kannen Wasser. Nach zehn Jahren erst ist der Erziehungsschnitt abgeschlossen und der Baum
muss - je nach Art und Sorte - nur noch jedes dritte bis siebente Jahr zurückgeschnitten werden.
„Bis in die 1970er Jahre wussten die meisten noch, wie Obstbäume gepflegt werden“, erklärt der Pomologe, vor allem draußen auf dem Lande. Dieses Wissen sei jedoch im Laufe der Zeit abhanden
gekommen. Allerdings gehe der Trend mittlerweile auch wieder weg vom reinen Ziergarten hin zum Nutzgarten, in dem auch Obst und Gemüse angebaut wird. „Gerade jetzt in der CoronaKrise merkt man,
dass sich die Leute darauf zurückbesinnen. In den Baumschulen waren Obstbäume bisweilen restlos ausverkauft.“
Diesen Trend unterstützt Hans-Georg Kosel, indem er im Pomologen-Verein zusammen mit anderen Experten Interessierte zum Obstbaumwart ausbildet. Das können Gärtner oder Landwirte sein, die ihre
Expertise erweitern wollen, oder auch Ehrenamtliche, die zum Beispiel für einen Verein die Baumpflege übernehmen wollen. In fünf Modulen an mehreren Wochenenden über das Jahr verteilt erhält man
theoretische und praktische Kenntnisse, die Ausbildungsorte sind die Standorte der LVGA in Großbeeren und Blankensee. Zum Schluss gibt es eine Prüfung und - nach Bestehen - auch ein
Zertifikat.
Auch die Laga werde ein gutes Forum, um das Interesse an Obstbäumen weiter zu fördern, ist sich Kosel sicher. In Beelitz selbst ist es ungebrochen - durch die Verbindung der Kinder zu ihren
Patenbäumen. An vielen der nun schon fünf-jährigen Gehölze nahe der Bockwind-mühle, aber auch an den anderen Stand-orten im Stadtgebiet, hängen Ostereier, und auch das Gießen übernehmen dieser
Tage viele Familien regelmäßig. Falls trotzdem ein Baum eingegangen ist, so wird durch die Stadt Ersatz geschaffen, kündigt Bürgermeister Knuth an. Red.
Weitere Infos auf
www.pomologen-verein.de
Wenn Beelitz Wurzeln schlägt
Informationen aus unserer Stadt 26. Jahrgang | Nr. 9 | 24. Oktober 2018 BN
Am Weltkindertag wurden Obstbäume gepflanzt: 64 Gehölze, welche die Stadt gesponsert hat, und die seither den Weg Am Sichenholz säumen. Sie werden auch den Landesgartenschau-Besuchern in vier
Jahren zeigen, dass sich Familien wohl in der Stadt fühlen.
Wenn Elvis in Zukunft zu Hause aus dem Fenster schaut, sieht er in weiter Ferne seinen Patenbaum stehen. Drüben, am Bahndamm hinter den Beelitzer Bullenwiesen, wird die Süßkirche in den nächsten
Jahren heranwachsen, in einer Allee mit vielen anderen Obstbäumen. Jeder Baum trägt den Namen eines Beelitzer Kindes, alles Altersgenossen von Elvis, die mit ihm zur Kita und zur Schule gehen
werden. Und egal, wohin es sie alle mal verschlägt – die Wurzeln bleiben in der Spargelstadt.
Am diesjährigen Weltkindertag, dem 20. September, haben wieder viele Eltern und Großeltern Bäume für ihren Nachwuchs gepflanzt, insgesamt 64 Gehölze für Kinder, die in den vergangenen Monaten das
Licht der Welt erblickt haben. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits mehrere Parzellen an der Treuenbrietzener Straße sowie der Wanderweg an der Bockwindmühle und die alte Elsholzer Straße
mit Obstbäumen bepflanzt worden sind, war nun der Weg entlang der Bahntrasse zwischen Clara-Zetkin-Straße und Nieplitz, Am Sichenholz, an der Reihe. „Wir haben den Weg bewusst im Hinblick auf die
Landesgartenschau ausgewählt“, erklärt Bürgermeister Bernhard Knuth. Immerhin würden dort im Gartenschaujahr viele Besucher entlang laufen und dabei nicht nur die unverstellte Altstadtsilhouette
bestaunen, sondern so auch gleich sehen, dass auch die Familien auf gutem Boden gedeihen. „Dass sich Familien wohl bei uns fühlen, ist etwas Tolles - und die Bäume sind eine schöne Art, das auch
zu zeigen“, so der Bürgermeister.
Der kleine Elvis ist vor knapp einem Jahr geboren worden - und wie alle frischgebackenen Eltern, die das auch möchten, haben Mama Ina und Papa Marko Kretschmer auch bald Besuch vom
Baby-Willkommensdienst bekommen. Seit sieben Jahren ist Regina Breyer im Auftrag der Stadt unterwegs, um im Namen der Gemeinschaft zu gratulieren, ein offenes Ohr für Fragen und vielleicht auch
Sorgen zu haben - und um den Willkommens-Ordner der Stadt sowie kleine Geschenke und Gutscheine der Beelitzer Bürger, Vereine und Ge-werbetreibenden zu übergeben.
Ina Kretschmer, die ein Fotoatelier in Beelitz betreibt, gehört selbst seit Jahren zu den Unterstützern des Willkommensdienstes und steuert Gutscheine bei. Seit einiger Zeit gehört auch ein
Babybauch-Kino zum Angebot (3-D-Ultraschall für Schwangere), wodurch die junge Mama einen Draht zu den Familien hat. „Man merkt schon, dass sie sich wohl fühlen in Beelitz. Für viele war die
Familienfreundlichkeit der Stadt auch ein Kriterium, hierher zuziehen“, erzählt sie.
Zur Familienfreundlichkeit gehört auch die jährliche Baumpflanzaktion. Papa Marko Kretschmer hat gerade die Wurzeln mit Sand bedeckt, während Elvis entdeckungslustig um den Stamm tapst. Der
Kleine hat nicht nur symbolische, sondern auch tiefe familiäre Wurzeln, erklärt der Vater. Denn dessen Urgroßvater wiederum war einst Bürgermeister in Schäpe, damals in den 1960ern. Von ihm hat
Elvis auch seinen zweiten Vornamen: Gustav. So oder so: Die drei sind gern Beelitzer und wollen es auch in Zukunft bleiben.
Nachdem alle Bäume gepflanzt sind, wird die zweite symbolträchtige Aktion des Weltkindertages in Beelitz gestartet: Kleine Grußkarten werden an Helium-Ballons befestigt und gemeinsam in den
spätsommerlichen Himmel losgelassen. Der Finder kann darauf seine Wünsche für Kind und Familie hinterlassen und sie per Post zurücksenden. Die Resonanz ist da manchmal überraschend: Sogar aus
Polen ist so eine Karte vor einigen Jahren schon mal zurückgekommen. Eine andere hatte es nicht ganz so weit geschafft und war nur einige Straßen durch Beelitz geflogen. Aber auch die wurde vom
Finder beschrieben und zurückgeschickt. Hier freuen sich auch die Nachbarn über Zuwachs. Und die vielleicht sogar ganz besonders. Red.
Mit dem Wind bis an die Weichsel
Informationen aus unserer Stadt 26. Jg. | Nr. 10 | 21. November 2018 BN
Zum Weltkindertag haben Beelitzer Familien Luftballons mit Grußkärtchen auf die Reise geschickt. Drei davon sind jetzt zurückgekommen - aus überraschenden Ecken
Da dürfte Mariusz Marunski nicht schlecht gestaunt haben: Ende September fand der Pole auf einem Feld nahe der Stadt Bydgoszczy einen roten Luftballon mit einem Kärtchen dran. Post aus Beelitz -
mit Grüßen von der kleinen Helene und der Bitte um Rücksendung. Beelitz, so stellte der Spaziergänger schnell fest, liegt rund 440 Kilometer entfernt. Die Karte hat also ein ordentliches Stück
zurückgelegt, mit dem Wind von der Nieplitz bis an die Weichsel. Mariusz hat geantwortet und der kleinen Beelitzerin alles Gute gewünscht.
Wie in jedem Jahr haben zum Weltkindertag am 20. September über 60 Familien von der Stadt gesponserte Obstbäume für ihren gerade erst geborenen Nachwuchs gepflanzt . Aber es wurden nicht nur
symbolische Wurzeln verliehen, sondern zum Schluss ließen die Familien auch mit Gas befüllte Luftballons mit Kärtchen in den Himmel aufsteigen. „Wenn Sie diesen Zettel finden und Freude daran
haben mir zu schreiben, dann senden Sie Ihre Post an die Stadtverwaltung Beelitz.“ Und die Ballons haben zum Teil so richtig Fahrt aufgenommen.
Helenes Karte dürfte dabei die weiteste Strecke zurückgelegt haben. Aber auch andere sind ein beachtliches Stück geflo-gen, zum Beispiel nach Petershagen-Eggersdorf (Märkisch Oderland). Dort ist
die Karte des kleinen Theodor gelandet. Gefunden haben sie die Spaziergänger Sabine und Bernd Röhrig. Auch sie haben geantwortet, und das mit einem sehr liebevollen Brief.
„Wir finden es eine ganz, ganz tolle Idee von Deinen Eltern und Eurem Bürgermeister, ein Bäumchen für Dich zu pflanzen“, haben die beiden geschrieben. „Wir hoffen und wünschen uns, dass viele
Menschen Eurem Beispiel folgen und so unsere, Deine Welt etwas schöner machen. Für alle, die noch kommen“ Es sei gut, dass die Kinder einen echten Baum anfassen und erleben können. Auch Röhrigs
haben zwei Bäume mit ihrem Sohn gepflanzt, berichten sie, und zwar vor zwanzig Jahren. Die beiden Ebereschen würden noch heute vor dem einstigen Wohnhaus in Berlin stehen und prächtig gedeihen..
„Lieber Theodor, wir wünschen Dir für Deine Zukunft nur das Allerbeste.“
Eine dritte Karte wurde vom südlichen Berliner Stadtrand aus beantwortet: Birgit und Uwe Noack haben den Ballon von Collin in ihrem Garten in Lankwitz gefunden und ebenfalls geschrieben.
„Herzlichen Glückwunsch zur Geburt, wir finden die Idee sehr witzig“, heißt es unter anderem von den beiden. Red.
Wenn ein Baum Familiensache wird
Informationen aus unserer Stadt 28. Jahrgang | Nr. 9 | 25. Oktober 2017 BN
Zum Weltkindertag wurden in wieder 52 Bäume für kleine Beelitzer gepflanzt. Die Wiesen und Alleen werden zunehmend zu Treffpunkten für die Familien
Konstantin, Anna und viele weitere kleine Beelitzer hatten heute einen großen Augenblick: Zum Weltkindertag haben ihre Eltern und Familien für sie einen Obstbaum gepflanzt. Die Setzlinge haben
einen hohen Symbolwert: sie sollen den Kindern Wurzeln in der Stadt verleihen und irgendwann natürlich auch leckere Früchte tragen. Die Aktion findet seit sieben Jahren statt: Immer am 20.
September können frischgebackene Beelitzer Eltern einen Gutschein für einen Obstbaum einlösen, den sie zur Geburt ihres Kindes von der Stadt geschenkt bekommen haben.
Die Geste kommt an: 52 Familien waren der Einladung an die Beelitzer Bockwindmühle gefolgt, wo die vor zwei Jahren zum selben Anlass begonnene Allee nun erweitert wurde. "Das ist ein Zeichen
dafür, dass Beelitz eine junge und lebendige Stadt ist und dass sich die Menschen hier wohl fühlen", würdigte Bürgermeister Knuth die Gemeinschaft. Mittlerweile würden über 1000 Kinder in den
städtischen Kitas betreut, was bei 12500 Einwohnern eine sehr gute Quote sei. Die Stadt unterstütze dies durch Investitionen in Bildung und Betreuung, aber auch durch Aktionen wie den
Baby-Willkommensdienst, in dessen Namen die Pflanzung stattfindet.
Regina Breyer ist seit 2010 ehrenamtlich in der Stadt unterwegs, um frischgebackene Eltern zu besuchen, Glückwünsche zu überbringen und über Familien-Angebote in der Stadt zu informieren. Oft
erkennt die ehemalige Direktorin in den Müttern und Vätern einstige Schüler. Mit dabei hat sie immer einen großen Beutel mit Gutscheinen und Geschenken örtlicher Unternehmen und Vereine.
"Wir haben uns damals sehr über den Besuch gefreut", erinnert sich Mandy Kunzelmann, die heute gemeinsam mit ihrem Partner Tobias Franck einen Baum für Sohn Paul gepflanzt hat. Eigentlich wäre
das schon im vergangenen Jahr fällig gewesen, "aber wir haben es verschoben, damit Paul mehr davon hat", berichtet die Beelitzerin. Immerhin gab es auch noch einen weiteren Programmpunkt: Nachdem
die Bäume gepflanzt waren, ließen die Familien Luftballons steigen, an denen adressierte Postkarten befestigt waren. Der Finder kann sie mit seinen Wünschen für das jeweilige Kind versehen und an
die Familie zurückschicken.
Dass die Obstbäume nicht nur an diesem einen Tag die Aufmerksamkeit der Familien genießen, zeigt sich an dieser und auf den vielen anderen Alleen und Plantagen, die in den vergangenen Jahren von
Eltern angelegt worden sind. Viele der mittlerweile weit über 500 Bäume werden zu Ostern mit Eiern dekoriert, im Sommer fleißig gegossen und im Herbst abgeerntet, die Streuobstwiesen werden so
auch zu grünen Treffpunkten für die jungen Familien. Auch Pauls Eltern haben sich vorgenommen, regelmäßig mit ihrem Sohn an der Bockwindmühle vorbeizuschauen. "Wir wohnen nicht weit von hier und
kommen oft zum Spazieren diesen Weg entlang", erzählen die beiden.
Die Allee wird auch von vielen Wanderern genutzt, denn sie stellt den hiesigen Abschnitt des Jakobs-Pilgerweges dar. Gleichzeitig verläuft der Spargelrundweg auf dieser Strecke. In Anbetracht der
vielen Bäumchen, die mit Namensschildern versehen sind, kann jeder staunen und erkennen: In Beelitz gedeiht nicht nur der Spargel prächtig.
beelitz.de
Neugierig krabbelt Lenn Erik auf den frischen Erdaushub und blickt über die Kante:
Informationen aus unserer Stadt 27. Jahrgang | Nr. 09 | 27. Oktober 2016 BN
Was Papa da wohl gerade macht? Jörg Elfert pflanzt einen Baum für seinen Sprössling, eine Süßkirsche. Und die soll – genauso wie „Lennie“ – in Beelitz ihre Wurzeln schlagen. „Es ist eine tolle Aktion“, findet der Familienvater aus Fichtenwalde, während er das Pflanzloch füllt und mit dem Sohnemann, dessen Mama und der großen Schwester die Erde feststampft. 50 Familien sind am Weltkindertag am 20. September auf die alte Alleestraße zwischen den Beelitzer Ortsteilen Schönefeld und Elsholz gekommen, um hier Obstbäume für ihre Jüngsten zu pflanzen. Neben Kindern und Eltern sieht man auch viele Großeltern, die selbst mit Hand anlegen und die symbolträchtigen Gehölze, die mit den Namen der kleinen Paten versehen worden sind, in die Erde bringen. Lennie, Henrik, Ronja, Oskar, Lina und all die anderen sollen auch in Zukunft hier vorbeischauen, das Obst ernten und vielleicht im Schatten ihres eigenen Baumes an eine unbeschwerte Kindheit in Beelitz zurückdenken.
Gesponsert hat die Bäume die Stadt: Seit mittlerweile sechs Jahren gibt es diese Aktion im Rahmen des Baby-Willkommensdienstes, der frischgebackene Eltern im Stadtgebiet nicht nur auf Wunsch
besucht und berät, sondern sie auch mit solchen Gesten an Beelitz binden möchte. „Unsere Familien sollen wissen, dass wir für sie da sind und dass sie uns am Herzen liegen“, sagt
Bürgermeister
Bernhard Knuth, der gemeinsam mit der ehrenamtlichen „Baby-Beauftragten“ Regina Breyer und Ortsvorsteherin Karin Höpfner die Schenkungsurkunden übergibt.Neben den 50 Eltern, die hier am
Nachmittag im Einsatz sind, waren bereits am Vormittag zwölf weitere Familien auf die vor zwei Jahren angelegte Streuobstwiese in der Treuenbrietzener Straße gekommen, um diese mit ihren Bäumen
zu komplettieren.
Mittlerweile gibt es vier Standorte, an denen Spaziergänger sehen können, wie kinderreich die Spargelstadt ist: Am südlichen Ortseingang an der Wassermühle, gegenüber im Bereich der Kleingärten
sowie an der Pilgerstrecke von Schlunkendorf nach Beelitz im Schatten der Bockwindmühle.
Für einen feierlichen Rahmen der Aktion sorgt der Frauenchor Beelitz – aber an den Bäumen feiert jede Familie ihr eigenes kleines Ritual. Meistens sieht man die Väter buddeln, während die Mütter
die Kinder halten. Fotoapparate werden gezückt, Wünsche ausgesprochen und manchmal einfach nur innegehalten. Als alle fertig sind, lassen die Familien gemeinsam Luftballons in den Himmel
aufsteigen – mit Karten, auf denen der Finder seine Wünsche für die Familie schreiben kann. In diesem Jahr steigen sie besonders hoch – und dürften damit auch in fernen Gegenden vom Beelitzer
Kindersegen künden.
beelitz.de
Luca‘s erste Apfelernte
Informationen aus unserer Stadt 27. Jahrgang | Nr. 09 | 27. Oktober 2016
Vor vier Jahren haben Jana Berndt und Denny Höpfner einen Baum für ihren Sohn gepflanzt.
Seitdem können sie beiden beim Wachsen zuschauen
Die Apfelernte läuft bei Luca etappenweise: Wenn der Vierjährige mit seinen Eltern in Beelitz unterwegs ist, wird immer mal wieder ein Abstecher gemacht, zur Streuobstwiese in der
Treuenbrietzener Straße. Dort steht Lucas Bäumchen - mit seinem Namen, seinem Geburtsdatum und erstmals mit ordentlich Früchten in den Ästen. Der Junge greift nach einem Apfel, pflückt ihn ab und
beißt herzhaft hinein.
2012 haben Jana Berndt und Denny Höpfner aus Elsholz den Baum für ihren damals erst sechs Monate alten Sohn gepflanzt, zusammen mit vielen anderen frischgebackenen Eltern bei der jährlichen
Aktion des Beelitzer Baby Willkommensdienstes zum Weltkindertag. Und seitdem schauen sie beiden beim Wachsen zu: „Ein mal im Jahr machen wir ein Foto von Luca und seinem Bäumchen“, erzählt Papa
Denny. Aber dabei bleibt es längst nicht mehr: „Ob wir nun Einkaufen fahren oder eine Radtour machen - wir kommen regelmäßig hier vorbei“, berichtet Mama Jana. Wenn es im Sommer besonders heiß
ist, dann kommt die Familie auch zum Gießen her, und natürlich jetzt im Herbst, zur Ernte. Ganz nebenbei kann man dann auch noch die Ruhe genießen und den schönen Ausblick über die Bullenwiese
bis hin zum Wasserturm. Schon im vergangenen Jahr trug der Baum zwei Äpfel, jetzt lohnt es sich aber erst richtig, die kleinen Hände auszustrecken.
Luca und seine Eltern, die beide auch aus Elsholz stammen, praktizieren genau das, was der Baby-Willkommensdienst erreichen möchte: Junge Eltern sollen sich mit ihren Kindern in Beelitz gut
aufgehoben und zu Hause fühlen. Und selbst wenn der Nachwuchs irgendwann mal flügge wird und doch fortzieht, soll er wissen, dass sein Patenbaum in der Heimat auf ihn wartet. Bis dahin können die
Kinder das Obst selbst ernten, die Omas davon backen lassen oder die Früchte mit zur Schule nehmen. „Es ist eine tolle Sache, über die wir uns immer wieder freuen“, sagt Jana Berndt.
Mittlerweile gibt es über 500 solcher Bäume im Stadtgebiet - neben Apfelauch Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäume. Viele davon werden regelmäßig von ihren Paten besucht, gepflegt und
abgeerntet.
Unterdessen knabbert Luca weiter an seinem Apfel. Obwohl der noch ein bisschen sauer ist, wie der Junge zugeben muss, isst er ihn genüsslich auf. Denn irgendwie schmeckt er auch nach zu Hause.
Red.
Wo kleine Beelitzer
Informationen aus unserer Stadt 26. Jahrgang Nr. 09 28. Oktober 2015 BN
Wurzeln schlagen Pflanzaktion zum Weltkindertag mit starker Beteiligung
BEELITZ - Wanderer, die an der Bockwindmühle vorbei nach Beelitz ziehen, bekommen seit Kurzem einen Eindruck vom Kinderreichtum der Spargelstadt: 50 Obstbäume säumen den Weg aus Richtung
Schlunkendorf, daran befestigt sind Schildchen mit Namen wie Lina, Mila, Matteo und Luca. Jeder Baum gehört einem kleinen Beelitzer, der in den vergangenen zwölf Monaten das Licht der Welt
erblickt hat.
Wie in jedem Jahr wurden auch jetzt wieder anlässlich des Weltkindertages Obstbäume von frischgebackenen Eltern für ihre Kinder gepflanzt. Mit dem Weg an der Bockwindmühle ist mittlerweile die
dritte Fläche im Stadtgebiet zur Streuobstwiese geworden, die bisherigen an der Treuenbrietzener Straße sind bereits voll. Seit 2010 gibt es die Aktion im Rahmen des Baby-Willkommensdienstes,
bislang wurden fast 250 Bäume in diesem Zusammenhang von der Stadt an die Eltern übergeben und von ihnen gepflanzt. Die Idee dahinter: Die kleinen Bürger sollen buchstäblich Wurzeln schlagen und
noch nach Jahren ihren Baum besuchen und das Obst ernten.
Auch den Willkommensdienst gibt es seit fünf Jahren: Im Auftrag der Stadt besucht die Beelitzerin Regina Breyer auf Wunsch frischgebackene Eltern, informiert über das Angebot von Ärzten, Kursen
und Kinderbetreuung und beantwortet alltägliche Fragen. Außerdem gibt es einen Begrüßungsordner mit Gutscheinen, die von Unternehmen und Vereinen gesponsert werden. Pro Jahr hat Frau Breyer 70
bis 80 Besuche im Terminkalender.
Die Aktion kommt bei den Familien sehr gut an: „Die Idee ist super. Wir wünschen der Stadt und allen Beteiligten dieser tollen Aktion, dass ihr Engagement von Jahr zu Jahr mehr Früchte trägt,
dass die gepflanzten Bäume prächtig gedeihen und dass die Stadt sich weiter positiv entwickelt“, hat zum Beispiel Familie Baum in einem Brief ans Rathaus geschrieben, nachdem sie mit ihren beiden
Söhnen und der kleinen Tochter Lillien Veronika teilgenommen hatte. Und Familie Heidecke, die ein Baum für ihren Sohn pflanzte, schrieb: „Wir haben die Veranstaltung als sehr gelungen empfunden.
Wir werden Konrads Bäumchen sicher regelmäßig besuchen, auch wenn er so bald noch keine Früchte tragen wird.“
„Wir wünschen den Familien alles Gute“, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth, der den Willkommensdienst und die Baumpflanzakt ion vor fünf Jahren initiiert hatte. „Es wäre schön, wenn sich die
Familien wie ihre Bäume in Beelitz fest verwurzeln.“ Übrigens: Dass Beelitz auch in Zukunft noch jede Menge Platz für neue Obstbäume braucht, zeigt die Geburtenentwicklung:
Wurden 2012 noch 53 Geburten registriert, waren es 2013 schon 69. Im vergangenen Jahr wurden 81 neugeborene Beelitzer im Einwohnermeldeamt der Stadt registriert und in diesem Jahr sind es mit
Stand September schon 65. Red.